Für Mensch und Tier
Blütenpracht rund ums Jahr!
Das neue Gartenjahr ist da! Hier und da zeigen sich bereits die ersten Triebe in den Beeten: Vor allem frühe Zwiebelblumen erwecken das Grundstück zum Leben. Schneeglöckchen (Galanthus), Winterlinge (Eranthis hyemalis) und Krokusse recken als erste ihre Köpfe zum Himmel und schmücken den Frühjahrsgarten mit ihren fröhlichen Farben. Doch sie machen nicht nur viel her, für die Insektenwelt sind sie auch enorm wichtig. Hummelköniginnen beispielsweise unternehmen je nach Witterung bereits Ende Februar ihre ersten Flüge, auch die gehörnte Mauerbiene geht schon früh im Jahr auf die Suche nach lebenswichtigen Pollen und Nektar.
Heimische Gehölze haben viel zu bieten
Neben Zwiebelblumen hat jetzt auch eine Vielzahl an Gehölzen einen großen Auftritt im Garten. Die Kornelkirsche (Cornus mas) beispielsweise ist zusammen mit der Hasel (Corylus) eine der ersten heimischen Sträucher, die das Grundstück zum Blühen bringen und Wildbienen einen reichen Tisch bieten. Im späten Sommer trägt die Kornelkirsche dann außerdem glänzend rote Früchte zur Schau, die für uns Menschen essbar sind, aber auch über 15 Vogelarten ernähren. Auch die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) erfreut im Frühling mit einer reichen Blüte, im Spätsommer mit blauschwarzen, saftig-süßen Früchten und dann noch einmal im Herbst mit einem Blätterdach, das von gelb über orange bis rot alles zu bieten hat.
„Das Sortiment von Gehölzen mit hohem Zierwert ist umfangreich und hält für jede Grundstücksgröße und jeden Geschmack eine große Auswahl bereit“, so Wolfgang Groß vom BGL. „Es lohnt sich, bei der Planung unter anderem auf heimische Arten zu setzen – sie haben der Tierwelt in der Regel am meisten zu bieten. Bisher galten sie auch als besonders robust, da sie an das hiesige Klima angepasst sind. Doch die Auswirkungen des Klimawandels setzen einigen heimischen Bäumen bereits zu. Daher ist es ratsam, sich bei der Gartenplanung von einer Landschaftsgärtnerin oder einem Landschaftsgärtner umfassend informieren zu lassen und Pflanzen zu wählen, die mit künftigen Veränderungen gut zurechtkommen.“
Mit Blick auf den Klimawandel
Generell gilt es, den Klimawandel bei der Gestaltung des eigenen Gartens mitzudenken. Die trockenen Sommer mit ihren Dürreperioden sowie die häufigeren
Starkniederschläge machen vielen Arten zu schaffen. Umso wichtiger ist es, die verschiedenen Ansprüche gut zu kennen und die Pflanzenwahl auch mit Blick in die Zukunft zu treffen. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich zum Beispiel Stauden, die aus Steppenregionen stammen und von Natur aus an heiße Sommer gewöhnt sind. Raublatt-Aster (Aster novae-angliae), Purpur-Dost (Eupatorium purpureum), Mädchenauge (Coreopsis) oder Purpursonnenhut (Echinacea purpurea) lassen auf dem Grundstück ein imposantes Blütenmeer entstehen, das auch von vielen hiesigen Insekten gerne angeflogen wird.
Blüten auch im Winter
Nach der Hoch-Zeit der Stauden im Sommer wird es auf vielen Grundstücken meist wieder etwas blütenärmer. Das ist schade, denn auch der späte Herbst und sogar der Winter können durch eine geschickte Bepflanzung zum Blickfang werden. Der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) zum Beispiel öffnet bereits im Dezember seine sonnig gelben Blüten, die vom Aussehen her an Forsythien erinnern. Auch der Winterschneeball (Viburnum x bodnantense) erfreut bei mildem Klima schon zum Jahresende in einem tiefen Rosaton und verbreitet zudem einen angenehmen Duft.
Nicht zu vergessen sind die leuchtenden Früchte vieler Gehölze, die bis ins neue Jahr als Futter für hier überwinternde Vogelarten dienen. Hagebutten von heimischen Wildrosen zum Beispiel sind ein willkommener Snack während der kalten Jahreszeit. Zugleich dienen die Sträucher mit ihren Stacheln als sichere Rückzugsorte. Darüber hinaus sind Hundsrose (Rosa canina), Zimtrose (Rosa majalis) und Bibernellenrose (Rosa pimpinellifilia) aber auch während ihrer Blütezeit ein optisches und duftendes Highlight im Garten, das auch zahlreiche Wildbienen anlockt.
Biodiversität: Gärten sind wertvolle Refugien
„Ein abwechslungsreiches und möglichst biodivers bepflanztes Grundstück ist mit seiner Vielfalt an Blüten, Farben und Formen eine wahre Augenweide und zugleich ökologisch wertvoll“, fasst Wolfgang Groß vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e. V. zusammen. „So gestaltete Gärten sind sowohl für uns Menschen wertvolle Refugien, in denen wir Ruhe und Entspannung finden, als auch für viele Insekten und Vögel, die dort wichtigen Lebensraum und Nahrungsquellen finden.“