Sommer ade, willkommen Herbst!

Was der Garten jetzt braucht

Sonnenhut (Rudbeckia), Dahlie und Staudensonnenblume (Helianthus) stehen in voller Blüte, süße Tomaten und zarter Salat gedeihen im Gemüsebeet, knackige Äpfel und gehaltvolle Nüsse reifen am Baum: Der spätsommerliche Garten meint es gut mit seinem Besitzer. Dafür will er aber auch gut behandelt werden und tatsächlich gibt es jetzt einiges im Garten zu tun. Kleinere Arbeiten, wie das Ausputzen der Staudenrabatten, erledigt man schon fast im Vorübergehen, andere, wie den Schnitt größerer Bäume, überlässt man lieber dem Landschaftsgärtner. Auch der Rasen braucht nach dem wechselhaften Sommerwetter angemessene Pflege und wer jetzt seine Lieblinge noch mit dem richtigen Dünger versorgt, gibt ihnen wichtige Nährstoffe mit auf den Weg. Erhalten die Pflanzen ihre Extragaben zu spät, werden ihre Triebe zu weich und können im Winter erfrieren. Also jetzt: Auf in den Garten und frisch ans Werk! Denn wer das ganze Jahr soviel Freude bringt wie der eigene Garten, hat sich eine ordentliche Pflege redlich verdient.

Die Schere schwingen

Nach der Ernte ist die beste Zeit, Obstgehölze zu schneiden. Der Sommerschnitt der noch belaubten Bäume erhält die Gesundheit und fördert die Bildung von kräftigem Fruchtholz für die nächste Ernte. Bei Sauerkirschen (Prunus cerasus) werden hauptsächlich diejenigen Zweige herausgeschnitten, die Früchte getragen haben. Der Landschaftsgärtner spricht vom zweijährigen Holz: Äste, die in diesem Jahr gewachsen sind, tragen im nächsten. Von August bis September sollte auch der wuchsfreudige Walnussbaum (Juglans regia) geschnitten werden – problemlos bis in das alte Holz. Er lässt sich dadurch in der Höhe und in der Breite korrigieren. Man sollte die Krone aber niemals mehr als zwei Meter jährlich reduzieren. Die Spezialisten verteilen den Reduktionsschnitt über mehrere Jahre – so kann der Nussbaum über einen langen Zeitraum selbst im kleineren Garten mit seiner angepassten Krone wohltuenden Schatten spenden. 

Darüber hinaus vertragen Stauden, Sträucher und Hecken sehr gut einen Spätsommerschnitt. Bei Ziersträuchern werden die Zweige nicht gekürzt, sondern ganze Zweige herausgenommen. Durch gezieltes Kappen der diesjährigen Triebe des Blauregens (Wisteria) auf 15 bis 30 Zentimeter fördert man die Bildung neuer Blütenknospen. Das Abschneiden welker Blüten an den Rosensträuchern schafft Licht und vermeidet, dass die Pflanzen unnötig Kraft in die Entwicklung von Samenständen stecken. Im August ist die Hochblüte des Lavendels vorüber. Wer ihm auf Jahre hinaus einen kompakten Wuchs erhalten möchte, sollte zur Schere greifen – auch wenn die abgeblühten Pflanzen bei Wärme noch wunderbar duften. In Sträußen getrocknet, sind sie ein aromatischer Zimmerschmuck. Ungeschnittene Lavendelhorste hingegen verholzen von innen her und nehmen bei starken Regengüssen oder unter der Last von Schnee leicht Schaden. Ab Mitte August ist auch ein guter Zeitpunkt, um Hecken zu stutzen: Die Vögel haben ihre Brutzeit beendet und selbst schwachwüchsige Gehölze werden durch einen Schnitt nicht unnötig beeinträchtigt.

Eile statt Weile im Gartenteich

Pflege braucht jetzt auch der Gartenteich. Hier startet der Herbst früher als im restlichen Garten, da es nur wenige Teichpflanzen mit später Blüte gibt. Manche Gewächse beginnen schon Ende August mit ihrem Rückzug. Daher ist es ratsam, bereits jetzt alle vergilbenden und umgeknickten, weichblättrigen Pflanzen zurückzuschneiden, damit das Wasser nicht unnötig belastet wird. Es empfiehlt sich darüber hinaus auch, die Fruchtstände, die manche Uferpflanzen nun bilden, zu entfernen. Dies verhindert, dass die Pflanzen durch Versamung zu wuchern beginnen. Nach einem heißen Sommer muss eventuell Wasser im Teich aufgefüllt werden. Wer den Garten jetzt richtig versorgt, kann bald goldenen Zeiten entgegen sehen: Wenn die Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) blühen, ist das Ende des Spätsommers gekommen, doch bei guter Pflege hält der Garten noch viele blühende und farbstarke Überraschungen bereit.